Apartment im B.PLACE
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23. März 2023

New Work – New Living? Jürgen Marx im Interview über Longstay-Apartments

Neben Coworking-Konzepten entwickeln sich – vor allem in Metropolen – auch Wohntrends wie Coliving oder die Langzeitvermietung fertig möblierter Apartments. Die projekt\/\/partner konzipierten Wohnapartments zur Langzeitvermietung nach den Ideen des Projektentwicklers und richteten diese ein.

In Berlin und Frankfurt hast Du mit dem pp// Team zwei Projekte realisiert, bei denen Ihr für die komplette Einrichtung von Longstay-Apartments verantwortlich wart. Was unterscheidet so ein Projekt von den Office-Konzepten, die Ihr sonst überwiegend begleitet?

 

In erster Linie die Komplexität. Bei der Einrichtung der Longstay-Apartments haben wir uns um alles gekümmert, von der Küche über Möbel und Vorhänge bis hin zu Accessoires. Wir mussten unterschiedliche Farbwelten beachten und haben uns auch mit Einrichtungselementen wie Matratzen, Audio- und Videogeräten befasst, die sonst nicht zu unserem Alltagsgeschäft gehören. Eine weitere Besonderheit dieser Projekte war, dass wir die Entwürfe nicht einfach hochskalieren konnten: Die Räume hatten verschiedene Grundrisse, deswegen mussten wir viele verschiedene Varianten planen und realisieren. Das war deutlich komplexer, als 100 Arbeitsplätze zu möblieren. Wir haben uns dieser Herausforderung aber gerne gestellt und uns in das Themengebiet Wohnen eingearbeitet.

Was hat Dir in der Realisierung der Longstay-Apartments am meisten Spaß gemacht?

 

Es war schon ein genialer Start, als wir mit unserem planerischen Vorschlag direkt ins Schwarze getroffen haben. In die kleinen Apartments mussten wir richtig viel Hirnschmalz stecken, damit sie gut funktionieren – denn je kleiner eine Wohnung ist, desto anspruchsvoller gestaltet sich die Einrichtung. Bei engen Räumen geht es vor allem darum, effizienten Stauraum zu schaffen. Das geht schon bei diesen Fragen los: Wo legt der Mieter seinen Schlüssel ab, wenn er reinkommt? Wo kann er sich hinsetzen, um sich die Schuhe anzuziehen? Wo verstaut er seine Jacke? Für all diese Anforderungen haben wir uns Lösungen überlegt. Denn eine Wohnung soll zwar schön sein, aber das allein reicht nicht – sie muss auch funktionieren, damit der Mieter sich wohl fühlt. Als wir die erste Musterwohnung fertig gestellt hatten, war das ein toller Mo- ment, weil wir uns alle einig waren: In dieses Apartment würden wir sofort einziehen!

Longstay-Apartment
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Was ist bei der Einrichtung von Longstay-Apartments die größte Schwierigkeit? 

 

Hier steckt der Teufel im Detail, es gibt wahnsinnig viel zu beachten. Das geht schon bei Kleinigkeiten los: Wenn wir im Schlafzimmer einen Teppich verlegen, müssen wir darauf achten, genug Spielraum einzuplanen, damit sich die Tür danach noch gut öffnen lässt. Auch die Maße der vielen verschiedenen Festeinbauten müssen exakt stimmen – insbesondere, weil bei den Projekten in Berlin und Frankfurt viele deckenhohe Elemente dabei waren, die keinen Millimeter zu groß oder klein sein durften. Die Möbel alle exakt zur richtigen Zeit zu liefern, war eine weitere logistische Herausforderung: Wenn es Verzögerungen beim Bau gab, mussten wir die Produkte zwischenlagern – was bei der Größenordnung der Projekte keine leichte Aufgabe war.

Was habt Ihr als projekt\/\/partner bei dieser Detailarbeit anderen Dienstleistern voraus?

 

Es beginnt bei der Planung: Unsere Entwürfe haben bei beiden Projekten den Nagel auf den Kopf getroffen: Style, Funktion und Details überzeugten. Auch im weiteren Verlauf sind wir sehr akribisch vor- gegangen. Eine akkurate und konsequente Arbeits- weise in der Abwicklung ist bei solchen Projekten entscheidend, und die zeichnet uns aus: Wir beginnen einen Job und bringen ihn sauber zu Ende. Außerdem arbeiten wir mit Partnerunternehmen zusammen, die Projekte wie diese auch stemmen können. In der Logistik gibt es nur wenige Firmen, die in der Größenordnung arbeiten und etwa 120 Küchen am Stück anliefern und montieren können.

Die projekt\/\/partner sitzen in Dortmund und München, die beiden Apartment-Projekte sind in Berlin und Frankfurt. Wie habt Ihr die räumlichen Distanzen gemanagt?

 

Eine Baustelle, die man nicht mal eben schnell erreichen kann, ist natürlich eine Herausforderung. Da sind eine gute Kommunikation und der stetige Austausch mit dem Projektleiter vor Ort besonders wichtig. Besuche sind natürlich notwendig, aber in Zeiten von New Work lässt sich vieles auch digital lösen: Der Projektleiter kann durch die Baustelle laufen und uns über Video mitnehmen, dabei kann man offene Themen direkt besprechen. Es ist super, dass die Technik von heute das ermöglicht. Trotzdem bin ich mindestens alle drei Wochen zu den Projekten gefahren – die entstehenden Räume in Präsenz zu sehen, ist dann doch nochmal etwas anderes.

 

Hier lesen Sie, wie die projekt\/\/partner die Einrichtung von Longstay-Apartments in Berlin und Frankfurt umsetzten.

Kontakt

Hallo, ich bin Jürgen Marx. Sie haben Fragen zum Projekt? Sprechen Sie mich an.

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